Vierfaches Kränzlein

Vierfaches Kränzlein

Auf Martin Luther geht diese Weise des Betens zurück, die er „vierfaches Kränzlein“ nennt: Der Name bezieht sich wahrscheinlich auf den Rosenkranz. Weil er nur vier Perlen hat, wird er als „Kränzlein“ bezeichnet. Das „vierfache Kränzlein“ ist eine Hilfe, um auf Grundlage eines Bibelverses oder mit einzelnen Sätzen des Vaterunsers oder des Glaubensbekenntnisses eigene Worte zum Beten zu finden. Die vier Perlen, die Luther nennt, sind: Lehre, Dank, Beichte und (Für-)Bitte. Diese einfache Weise des Betens kann eine hilfreiche Anregung zum Beten sein, vor allem dann, wenn eigene Worte fehlen.

Ich nehme einen Bibelvers und spreche ihn laut oder leise mehrmals vor mich hin. Ich achte ich darauf, ob bestimmte Worte sich stärker in Kopf und Herz murmeln, wo Pausen entstehen, welcher Rhythmus sich ergibt. Vielleicht lerne ich so den Vers sogar auswendig. Dann bete ich mit eigenen Worten in vier Schritten, bezogen auf diesen Vers. Für jede Perle nehme ich mir genügend Zeit.
 

1. Perle des Kränzleins: Lehre

Gott, das habe ich gelernt.

Das wird mir deutlich.

Das möchte ich mir merken und verinnerlichen:

Zeit zum Gebet
 

2. Perle des Kränzleins: Dank

Gott, dafür bin ich dankbar.

Das ist/ war gut.

Darüber bin ich froh:

Zeit zum Gebet
 

3. Perle des Kränzleins: Beichte

Gott, das bekenne ich vor dir.

Gott, das bereue ich.

Dafür bitte ich um Vergebung:

Zeit zum Gebet
 

4. Perle des Kränzleins: Fürbitte/Bitte

Gott, dafür bitte ich:

Zeit zum Gebet

 

© Dr. Silke Harms

 

Anleitung als PDF Download

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VIERFACHES KRÄNZLEIN

Anfangsgebet

Bei dir sein, Herr, das ist alles. Das ist das Ganze, das Heilende. Die leiblichen Augen schließen, die Augen des Herzens öffnen und eintauchen in deine Gegenwart. Dir vertraue ich mich an. Ich lege mich in dich hinein, wie in eine große Hand. Nimm alles auf, was mich beunruhigt und bedrängt. Sie alles an, was mich erfreut. Lass mich für dich bereit sein. Amen.

(nach Jörg Zink)