Die "Rule of Life" des KlosterProjekts
Im Vertrauen darauf, dass Christus mitgeht, folgen wir unseren Herzen und brechen auf. In der Gemeinschaft, im Hinhören und Austauschen, im Ausprobieren, Üben und Dranbleiben hoffen wir, dass uns immer wieder die Augen geöffnet werden. Wir wünschen uns, mehr und mehr von dem Geheimnis zu verstehen, das uns im Glauben geschenkt ist. So machen wir uns auf den Weg. Als Kursgemeinschaft, als Geschwisterschaft auf Zeit. Wir wagen es, im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und geben uns folgende Regeln für den gemeinsamen Weg:
Stille und Austausch
„Neige deines Herzens Ohr“, heißt es in der Benediktsregel. Wir verstehen darunter die Bereitschaft, unser Hören zu trainieren. Im Hören auf Gott, im Hören aufeinander, im Hören auf die Schöpfung und im Hören auf sich selbst. Wir gönnen uns daher Phasen der Stille oder des Schweigens, alleine oder in Gemeinschaft, im Wechsel mit Phasen des Austausches untereinander als Kursgemeinschaft, in Kleingruppen oder im Zweiergespräch.
Beten, Arbeiten und Lesen
Im täglichen Wechsel von Gebet, gemeinsamer Arbeit an einem gemeinsamen Projekt oder im Haus und auf dem Kloster-Gelände und in der bewussten Begegnung mit biblischen Texten folgen wir im Kurs gemeinsam einer sehr alten klösterlichen Spur: ora et labora et lege (bete, arbeite und lies). Wir stärken darin unsere Gemeinschaft miteinander und mit Gott. Wir üben ein, Gott immer wieder neu in seinem Wort zu begegnen. Wir üben uns darin, Gott auch in unserer Arbeit und in unserem alltäglichen Leben zu entdecken.
Alltag und Sonntag
Miteinander sind wir Übende. Wir dürfen Fragen, Glauben und Zweifeln. Wir probieren uns aus. Wir dürfen berührt sein, von dem, was uns auf dem Weg begegnet. Wir dürfen aber auch feststellen, wenn eine Übung oder ein Tun nicht zu uns passt. In allem aber versuchen wir, unser Tun und Lassen dahin zu überprüfen, ob es im Alltag und am Sonntag unser Leben und unseren Glauben formen kann.
Gemeinschaft und Selbstverständnis
Das Klosterprojekt lebt stark von der Bereitschaft, sich aufeinander und das Miteinander-lernen und Leben im Kurs einzulassen. Gleichzeitig wird immer wieder Raum sein, sich zurück zu ziehen oder aber in einer Übung eigene Wege zu gehen und ganz bei sich zu bleiben. Wir üben uns in Gemeinschaft und im Selbstverständnis, wie es im Matthäusevangelium heißt, wenn Christus sagt: Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst.
Verbindlichkeit und Lebensnähe
Das Klosterprojekt lebt davon, dass sich alle Teilnehmenden, Leitungsteam und Einzelne, bewusst für das Projekt und diese Gemeinschaft auf Zeit entscheiden. Die Bereitschaft zur Teilnahme an allen vier Kursteilen ist daher für alle verbindlich. Zur Lebensnähe des Projektes gehört aber auch, dass es manchmal Gründe gibt, die diese Verbindlichkeit nicht zulassen. Hier verpflichten sich alle dazu, vor hastig getroffenen Entscheidungen das Gespräch mit der Kursleitung zu suchen.
Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit
In aller Ernsthaftigkeit des gemeinsamen geistlichen Weges soll viel Raum für Leichtigkeit sein. Das bedeutet: wir nehmen uns und was wir tun ernst, aber nicht zu ernst. Wir dürfen uns ausprobieren – und das soll vor allem auch eines: Spaß machen. Wir verstehen unseren Glauben nicht nur vom Hörensagen als „frohe Botschaft“! Feste, gemeinsame Mahlzeiten, Singen und Spielen gehören daher unverzichtbar zum Programm des KlosterProjekts.
Auf Zeit und darüber hinaus
Das Klosterprojekt versteht sich als Klostergemeinschaft auf Zeit! Für den Zeitraum vom ersten Kursteil bis zum Abschluss gestalten wir den gemeinsamen Weg im Kurs vor Ort (Kloster Bursfelde) und durch Übungen und Austausch zu Hause. Wer mag, ist auch über den Kurs hinaus eingeladen, sich mit dem KlosterProjekt, dem Geistlichen Zentrum und den darin mitarbeitenden Menschen verbunden zu wissen.
Bursfelde im Februar 2020
Das Projekt-Team des KlosterProjektes